Blutegelbehandlung

Für die Behandlung wird der deutsche Blutegel (Hirudo medicinalis) verwendet. Die bei uns verwendeten Blutegel stammen aus einer speziellen Zucht für medizinische Zwecke. Blutegel fallen unter das Deutsche Arzneimittelgesetz und dürfen nur ein einziges Mal verwendet werden. Blutegel sind sehr empfindlich, weshalb sowohl die Haltung als auch die Anwendung unter großer Sorgfalt stattfinden muss.

Wirkungsweise und Durchführung
Der Blutegel saugt sich an einer gegebenen Stelle fest, eröffnet dort die Haut und saugt Flüssigkeit aus dem Gewebe. Der Körper reagiert mit verstärkter Durchblutung und Einwanderung von Zellen des Immunsystems. Die Folge ist also eine Belebung im besagten Bereich.

Gleichzeitig injiziert der Blutegel mit seinem Biss Enzyme, die die Blutgerinnung, also das Verschließen der Wunde, behindern. Deshalb blutet es an der Bissstelle noch lange (bis zu 48 Stunden) nach. Blutegel sollten nie mit Gewalt entfernt werden, sondern man muss warten, bis sie von selber abfallen was typischerweise nach 15 - 45 Minuten geschieht. Im

Anschluss an die Behandlung muss sich der Patient für mehrere Stunden schonen.
Wegen den möglichen unerwünschten Nebenwirkungen der Behandlung (z.B. erhebliche Blutungen, allergische - und Reizreaktionen) und der Beachtung von Kontraindikationen sollte die Behandlung von fachkundigem und mit der Methode vertrautem Personal durchgeführt werden.

Anwendungsgebiete
Die Behandlung eignet sich gut für Patienten mit chronischen Entzündungen (vor allem im Bereich der Gliedmaßen), Schmerzsyndromen, Krampfadern oder einem Hörsturz.

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