Mittwoch, 25.09.2019

Endlich schlank, und dann?

Seit heute liegt das neue Magazin "Gesundheit Bremen" der Freien Kliniken Bremen in unserem Krankenhaus aus. In dem Heft: ein Artikel über Adipositas-Chirurgie mit dem Titel "Endlich schlank, und dann?"

Wenn Menschen sehr viel abnehmen, bleiben häufig überdehntes Gewebe und hängende Hautlappen zurück. »Diese sogenannten Fettschürzen erinnern die Betroffenen ständig an ihr überwundenes Übergewicht und stehen der Zufriedenheit mit dem eigenen Körper im Weg«, sagt Dr. Fabian Wolfrum, Leiter des Zentrums für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (ZPRÄC) im St. Joseph-Stift.

Von links: Leiter des ZPRÄC Dr. Fabian Wolfrum, Oberärztin Dr. Katrin Messingschlager, Fachärztin Dr. Marieke Klapsing, Oberärztin Dr. Claudia Lappe und Zentrumskoordinatorin Antje Mahammedi

Mit einer Reihe von Straffungsoperationen an Bauch, Brust, Gesäß, Oberarmen oder Oberschenkeln entfernen die Chirurgen überschüssiges Gewebe. »Kombinierte Eingriffe sind möglich, eine komplette Körperkonturierung geht aber nur in mehreren Schritten«, erklärt der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. Aufseiten der Patienten ist bei diesem Vorgehen Ausdauer gefragt: »Vom Gutachten über die Bewilligung durch die Krankenkassen bis zur Abschlusskontrolle nach der letzten OP können durchaus zwei bis drei Jahre vergehen«, so Wolfrum.

Ein möglicher Kombinationseingriff ist das zirkuläre Bodylift. Dabei werden Bauch und Po gleichzeitig gestrafft. »Der Bauch wird von oben nach unten gestrafft, der Po genau in der anderen Richtung, dafür dreht man die Patienten während der OP um«, erläutert Wolfrum. Die Operationen unter Vollnarkose dauern je nach Umfang drei bis sechs Stunden und erfordern einen stationären Aufenthalt von vier bis zehn Tagen. Die intensive Phase der Wundheilung dauert drei Wochen. Nach sechs Wochen körperlicher Schonung sowie Kompression mithilfe von BH, Mieder, Strümpfen oder Ärmlingen können Patienten spätestens wieder arbeiten und in ihren normalen Alltag zurückkehren.

Unvermeidliche Schnitte, dezente Narben

Nach Möglichkeit setzen die Chirurgen die Schnitte in Körperfalten, sodass die Narben später unauffällig unter der Kleidung verborgen bleiben. So beispielsweise bei einer Oberschenkelstraffung: Eine Narbe entsteht versteckt in der Leiste, eine andere führt – wenn durch großen Hautüberschuss

nötig – an der Hosennaht entlang. »Bei der plastischen Adipositaschirurgie entstehen große Wunden, ohne große Narben geht es folglich nicht«, räumt Wolfrum ein. »Das akzeptieren die Betroffenen aber in der Regel, um das überschüssige Gewebe loszuwerden. «Das Team der plastischen Chirurgie setzt

alles daran, die Narben so klein und unauffällig wie möglich zu halten. So werden die Schnitte nicht nur vernäht, sondern auch geklebt. Der Wundkleber bleibt drei Wochen auf der betroffenen Stelle und wird dann entfernt. Vorteil: Die Versorgung schmerzt nicht, es gibt keine Spannungsbeschwerden

wie bei einer Naht, die Narben sind ästhetisch und die Patienten dürfen damit duschen. Außerdem nutzt das Team spezielle Wunddrainagen, die beim Entfernen weniger unangenehm sind. Wolfrum: »Eine Patientin beschrieb das überschüssige Gewebe mal wie ein zweites Ich, das sie loswerden wolle. Unseren Patienten dabei zu helfen, sich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen, ist ein großer Ansporn für mein Team und mich.«

Mehr Informationen zum Angebot des Zentrums für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (ZPRÄC) im St. Joseph-Stift finden Sie hier.