Dienstag, 15.09.2020

Prüfen, rufen, drücken - St. Joseph-Stift macht mit bei „Woche der Wiederbelebung“

Vom 14. bis 20. September findet bundesweit die „Woche der Wiederbelebung“ statt. Damit wollen der „Berufsverband Deutscher Anästhesisten“ (BDA) und die „Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI) die Herzdruckmassage bei Herz-Kreislauf-Stillständen in Deutschland weiter verbreiten. Auch das St. Joseph-Stift ist in diesem Jahr mit dabei. Ein Team aus Notfallsanitätern, Notärzten und Anästhesisten besucht mit ihrem zum „Rea-Mobil“ umgerüsteten Auto fünf Bremer Schulen und bietet dort für die siebten bis neunten Jahrgänge ein Reanimations-Training an. Mit an Bord: Reanimations-Puppen und Übungs-Defibrillatoren.

„Mit der Aktion wollen wir Hemmschwellen abbauen und den Kindern und Jugendlichen auf spielerische Weise die lebensrettende Herzdruckmassage beibringen“, erklärt Friederike Jelke, Notärztin und Oberärztin in der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des St. Joseph-Stift.
 

Überlebenschance hängt an wenigen Minuten.

Ein Notfall kann sich überall ereignen: In der Schule wie auch im Büro, beim Sport oder daheim. Und dann zählt jede Sekunde, denn das menschliche Gehirn kann bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand höchstens drei bis fünf Minuten überleben. Bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff kann es zu bleibenden Schäden am Gehirn kommen. Doch nur bei rund 40 Prozent der Herzstillstände in Deutschland führen Ersthelfer die lebensrettenden Handgriffe aus. Zum Vergleich: In den Niederlanden und in skandinavischen Ländern liegt diese Quote bei mehr als 60 Prozent.

„Das wollen wir ändern und den Kindern und Jugendlichen die Angst nehmen, etwas falsch zu machen“, sagt Notfalltrainerin Sabrina Giurco. „Denn falsch ist nur, im Ernstfall nichts zu unternehmen.“ Daher üben bei der Aktion rund 240 Schülerrinnen und Schüler unter Anleitung der Experten aus dem St. Joseph-Stift die Laienreanimation an Reanimationspuppen. Auch der richtige Einsatz eines automatisierten externen Defibrillatoren (AED), den man in vielen Gebäuden, Firmen und öffentlichen Plätzen findet, wird trainiert.

„Prüfen, rufen, drücken!“

Diese drei Worte retten Leben: Prüfen, ob der Patient bewusstlos ist. Wenn ja, über die Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Und dann: Sich neben den Patienten knien, die Finger verschränken und mit den Handballen den Brustkorb des Betroffenen 100-mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter Richtung Boden drücken.