Dienstag, 01.02.2011

Offen für Naturheilverfahren

…waren am 29. Januar 2011 trotz strahlendem Sonnenschein mehr als 350 Bremerinnen und Bremer. Sie alle fanden den Weg ins St. Joseph-Stift. Die Klinik für Naturheilverfahren, klassische Homöopathie und allgemeine Innere Medizin machte die Türen auf und gewährte tiefe Einblicke in die stationäre Praxis der 2008 eröffneten Klinik. Da die Station voll belegt war, wichen die Akteure in den großen Schulungsraum aus. Eine gute Entscheidung, wie sich beim Besucheransturm zeigte.

Eine Krankenschwester erklärt Besuchern die Grundlagen der 5-Elemente-Küche.

An unterschiedlichen Stationen konnten die Besucher, zum Teil am eigenen Leib, erfahren, welche Verfahren in der Klinik angewendet werden. In einer Demonstration wurden zwei Schauspielern der Bremer Shakespeare-Company Blutegel an schmerzende Schultergelenke gesetzt. Diese „Vorführung“ interessierte auch das Fernsehteam, dass für Radio Bremen filmte. An anderen Stationen konnten medizinische Tees probiert werden, die Wirkungsweise von Wickeln und Auflagen wurde erklärt, Einige Freiwillige durften Rhythmische Einreibungen genießen oder die wohltuende Wirkung von Wärmeträgern erfahren. Eine Schwester stellte mit einem Quiz die Verbindung zur 5-Elemente-Küche, Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin, her und die Physiotherapeuten erklärten die Anwendung von Kneipp’schen Güssen, Fußreflexzonenmassage und TENS. Auch der Psychologische Dienst des Hauses stand für Fragen bereit.

Besonders wichtig war indes die Darstellung des Gesamtkonzeptes der Klinik. Denn die Vielzahl der vor Ort gezeigten oder nur erklärten Verfahren, wie Ganzkörper-Hyperthermie oder auch die klassische Homöopathie, kommen für jeden Patienten individuell unterschiedlich zum Einsatz, je nach Zustand und Krankheitsbild.

So erklärte Chefarzt Andreas Bünz einerseits, was die Patienten bei einem Aufenthalt erwartet und wie sich dieser gestaltet.  Dr. Susanne Dörffel, Fachärztin der Klinik, beschrieb auf der anderen Seite anhand weiterer Verfahren, wie Akupunktur und Schröpfen, wie die Klinik Krankheit als Regulationsstörung des Körpers versteht und mit welchen Mitteln diese wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Für manchen Besucher barg die Vielzahl der Informationen am Ende eine kleine Enttäuschung, nämlich dass in der Klinik solide Innere Medizin gemacht wird und dass man ohne krank zu sein, auch hier nicht stationär aufgenommen werden kann. Für den überwiegenden Teil der Besucher jedoch, das ergab eine Umfrage, war es eine tolle Veranstaltung, die die meisten ihrer Fragen beantworten konnte und ein großes Schaufenster in die engagierte Arbeit dieser einzigartigen Klinik geöffnet hat.