Der graue Star (Katarakt) & Nachstar

Was ist der Graue Star?
Der Graue Star heißt im medizinischen „Katarakt“. Die Katarakt ist die Trübung der natürlichen Linse im Auge.

Woher kommt der Graue Star?
Die Trübung der Linse ist in den meisten Fällen eine altersbedingte Erscheinung.
Die natürliche Linse ist in einem Halteapparat, dem sogenannten Kapselsack aufgehängt. Sie wächst ihr ganzes Leben und verdichtet sich immer weiter. Durch die zunehmende Verdichtung und Alterungsprozesse trübt die Linse mit zunehmendem Alter ein.
Seltener entsteht der Graue Star durch Verletzungen oder Systemerkrankungen wie z.B. die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Wie bemerke ich den Grauen Star?
Die Linsentrübung macht sich vor allem durch eine Minderung der Sehkraft (Visus) sowie durch einen Grauschleier im Blickfeld bemerkbar. Farben werden weniger intensiv wahrgenommen. Die Möglichkeit der Einstellung von der Fern- auf die  Nahsicht geht zunehmend verloren (Akkomodationsverlust). Weitere Hinweise können vermehrte Blendungsempfindlichkeit und Lichtkränze um Lichtquellen in der Dunkelheit sein.

Ist der Graue Star gefährlich?
Der Graue Star ist in den meisten Fällen  eine natürliche Alterung der Linse. Er ist nicht gefährlich, führt aber zu einer zunehmend reduzierten Sehschärfe, sodass es zur Einschränkung von alltäglichen Dingen wie z.B. dem Autofahren kommen kann.

Wie ist der Graue Star zu behandeln?
Die Trübung der Linse kann nicht rückgängig gemacht werden. Augentropfen oder Medikamente sind wirkungslos. Brillengläser können höchstens vorübergehend helfen. Die einzige Möglichkeit zur nachhaltigen Sehverbesserung ist die operative Behandlung.

Wie ist die Katarakt-Operation?
Die Operation des Grauen Stars ist eine komplikationsarme Operation und die am häufigsten durchgeführte Operation weltweit.
Hierbei wird die  natürliche Linse aus ihrem Kapselsack herausgelöst, mit einer speziellen Ultraschall-Methode verflüssigt und anschließend abgesaugt. In den leeren Kapselsack wird dann eine neue, künstliche, sogenannte Intraokularlinse (IOL) eingesetzt.
Dieser Eingriff dauert ungefähr 10 bis 15 Minuten. Es sind verschiedene Betäubungsverfahren möglich - von der Tropfbetäubung bis zur Vollnarkose. Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Verfahren finden sie hier.

Was ist eine Kunstlinse? Gibt es verschiedene?
Nach der Entfernung der natürlichen Linse wird eine Linse aus modernem Kunststoff eingesetzt.
Die Kunstlinse soll die Funktion der natürlichen Linse übernehmen und wieder für klare Sicht sorgen.
Es gibt verschiedene Linsendesigns. Die Standardlinse ist eine monofokale Linse mit einem Brennpunkt, die auf dem neusten Stand der Technik ist. Alle verwendeten Intraokularlinsen sind mit einem UV-Filter ausgestattet.
Detaillierte Informationen zu weiteren Linsen finden Sie hier.
Fragen sie einfach bei der Voruntersuchung nach den verschiedenen und speziell für Sie geeigneten Linsentypen. Wir beraten Sie gerne.

Was muss ich nach der Operation bedenken?
Nach der Operation befindet sich eine neue Linse aus Kunststoff in Ihrem Auge, genau an dem Platz, wo sich auch Ihre natürliche Linse befand.

Direkt nach der Operation sollten sie auf starke Anstrengungen wie zum Beispiel Gartenarbeit und Saunagänge für 2 Wochen verzichten. Auch das Schwimmen ist erst wieder nach 14 Tagen erlaubt.
Am ersten Tag nach der OP gehen Sie zu Ihrem Augenarzt zur Kontrolle.
Dieser wird Ihnen auch den Verband abnehmen, welcher danach nicht mehr getragen werden muss. In den meisten Fällen ist die Sehschärfe in der Ferne nun schon recht gut. Die weiteren Kontrollen werden in regelmäßigen Abständen von Ihrem Augenarzt durchgeführt.

Eine Anpassung der neuen Brille sollte erst frühestens 4 Wochen nach der Operation erfolgen, da sich bis dahin die Brillenwerte noch geringfügig ändern könnten.

Brauche ich nach der Operation noch eine Brille?
Nach der Operation ist das Sehen besser als vor der Operation. In der Regel ist noch eine Brille für die Ferne oder Nähe sinnvoll, je nachdem, ob das Auge für die Ferne oder Nähe eingestellt wurde und ob eine Hornhautverkrümmung vorliegt. Es kann auch weiterhin eine Gleitsichtbrille getragen werden.

Was ist der Nachstar, und wie wird er behandelt?
Der Nachstar ist eine Trübung der hinteren Linsenkapsel, der bei einigen Patienten nach Monaten bis Jahren nach der Operation des Grauen Stars auftreten kann.

Bei der Operation wird die natürliche Linse aus ihrer Kapsel entfernt. Die vordere Seite der Kapsel wird eröffnet, die hintere Kapselseite bleibt bestehen. Hier können winzige Fasern oder Zellen der natürlichen Linse zurückbleiben und sich im Laufe der Zeit vermehren und zu einer Trübung der Kapsel führen. Dies ist nicht gefährlich. Das Sehen wird dann langsam wieder trüber und schlechter.
Die Behandlung ist einfach und schmerzlos. Die hintere Kapsel wird mit einem speziellen Laser eröffnet. Die ambulante Behandlung dauert einige Minuten und kann häufig direkt bei Ihrem Augenarzt oder sonst hier in der Klinik erfolgen.