Mittwoch, 27.09.2006

Rund um den Magenkrebs

Medizinforum Norddeutschland für interessierte Bürgerinnen und Bürger am 5. Oktober und für Mediziner am 6. Oktober in Bremen

Das diesjährige Medizinforum Norddeutschland widmet sich dem Thema Magenkrebs in einer Telefonaktion, einem Patientenforum und einer Fachtagung. Veranstalter sind Privatdozent Dr. Wolfgang Sendt, Chefarzt der Chirurgischen Klinik im St. Joseph-Stift, und Professor Stephan Teyssen, Chefarzt der Medizinischen Klinik im St. Joseph-Stift.
Am Donnerstag, 5. Oktober haben Interessierte die Möglichkeit, den beiden Veranstaltern am Telefon Fragen zum Thema zu stellen. Die Telefone sind von 14 bis 16 Uhr freigeschaltet und unter der Nummern (0421) 347 10 05 zu erreichen. Am selben Tag ab 18 Uhr findet im Schulungszentrum des St. Joseph-Stift das Patientenforum statt. Hier erklären die beiden Mediziner Diagnose- und Therapieverfahren des Magenkarzinoms aus ihrer jeweiligen fachlichen Sicht und beantworten in einer Podiumsdiskussion die Fragen des Publikums.
Am Freitag, 6. Oktober beginnt um 16 Uhr in der Sparkasse am Brill die Fachtagung für Mediziner, zu der Referenten aus dem Bundesgebiet die verschiedenen Aspekte der Erkrankung in Diagnose und Therapie beleuchten. Anschließend besteht die Möglichkeit die Fachvorträge gemeinsam zu diskutieren. Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen sind kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten unter Fon: (0421) 347 1202.
Journalisten sind herzlich zu beiden Veranstaltungstagen eingeladen.

Der besondere Fokus des Medizinforums liegt auch in diesem Jahr wieder auf der fachübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Chirurgen und Internisten. Vor allem bei Tumorerkrankungen wie dem Magenkrebs spielen onkologische und gastroenterologische Erfahrungen der Mediziner eine bedeutende Rolle, um die Patienten adäquat behandeln zu können. „Unser Anliegen ist es, patientenorientiert zu arbeiten und dazu moderne Methoden und Verfahren aus beiden Disziplinen anzuwenden. Jede Erkrankung ist individuell verschieden und unser Ziel ist die möglichst beste Behandlungsstrategie für den Einzelnen zu finden.“, sagt Privatdozent Dr. Wolfgang Sendt. 

In Deutschland erkranken jährlich 21.000 Menschen an Magenkrebs. Damit ist es bei Frauen die fünfthäufigste und bei Männern die sechsthäufigste Tumorerkrankung und gehört insgesamt zu den häufigsten tumorbedingten Todesfällen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Frauen bei 74 und für Männern bei 68 Jahren. Besonders häufig tritt der Magenkrebs in Asien, Osteuropa und Südamerika auf. Dennoch ist er auch in Deutschland eine Erkrankung, die hohe klinische Bedeutung hat. In den letzten Jahren ist die Zahl der Neuerkrankten in Europa erfreulicherweise rückläufig. Das hängt weniger mit neueren Untersuchungsmethoden oder Therapieverfahren, sondern vielmehr mit verbesserten Konservierungsverfahren der Nahrungsmittel zusammen. Mehrere Studien der letzten Jahre haben bestätigt, das eine Verbindung zwischen der Entstehung von Magenkarzinomen und der Ernährung besteht. Vor allem scheinen gepökelte Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an Nitrat von Bedeutung zu sein. Daneben scheinen Bakterien wie Helicobacter pylorii das Risiko der Entstehung eines Magenkarzinoms zu erhöhen und auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Früh und sicher erkennen lässt sich ein Magenkarzinom durch eine Magenspiegelung.
Die Diagnostik und Therapie des Magenkarzinoms hat sich in den letzten Jahren immer mehr spezialisiert und differenziert. Für viele Jahre war die chirurgische Entfernung des Magens die Therapie der Wahl und einzige Möglichkeit ein Langzeitüberleben der Patienten zu erreichen. Das hat sich entscheidend geändert. Jüngste Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Chemotherapien, die vor und nach einer Operation verabreicht werden, die Aussicht auf langfristig gute Heilungschancen bei den Erkrankten erhöhen. Auch werden zunehmend kleinere Eingriffe oder Teilentfernungen des Magens vorgenommen.

Veranstaltungsorte:
Patientenforum am Donnerstag, 5. Oktober von 18 bis 20 Uhr
im Schulungszentrum des Krankenhauses St. Joseph-Stift,
Schwachhauser Heerstr. 54, 28209 Bremen

Fachtagung am Freitag, 6.Oktober von 16 bis 19 Uhr in der Sparkasse Bremen, Am Brill 1-4, 28195 Bremen

weitere Informationen unter:
www.medizinforum-norddeutschland.de