Montag, 11.09.2006

Informationsabend

Erstmalig fremdsprachige Kreißsaalführungen im St. Joseph-Stift; bisher einmaliges Angebot in Bremer Kliniken

 
Im September bietet das Krankenhaus St. Joseph-Stift zum ersten Mal Kreißsaalführungen in verschiedenen Sprachen an. Das ist, so die Hebam-men des Hauses, ein bisher einmaliges Angebot in einer Bremer Klinik. Am Mittwoch, 20. September um 19 Uhr findet eine Führung in russischer und türkischer Sprache statt und am Mittwoch, 27. September um 19 Uhr in Eng-lisch und Polnisch. Die Idee dazu hatten die Hebammen der Geburtsabtei-lung durch ihre Erfahrungen in der täglichen Arbeit mit den schwangeren Frauen. „Viele Schwangere die zu uns kommen und die deutsche Sprache nicht fließend oder gar nicht beherrschen sind sehr unsicher. Zu der aufwüh-lenden Situation der Geburt und der fremden Umgebung kommt hinzu, dass sie sich und damit ihre Bedürfnisse nur eingeschränkt äußern können.“, sagt die Hebamme und Leiterin der Elternschule im St. Joseph-Stift, Bianca Kars-ten.

Da in der Geburtshilfe viele Frauen unterschiedlicher Nationalitäten und da-mit Sprachen betreut werden, liegt es nahe, ein Angebot zu schaffen, das diejenigen unterstützt, für die Sprache und Verstehen ein Hindernis sind. Es soll helfen, Hemmschwellen abzubauen, die oft aus den fehlenden Deutsch-kenntnissen resultieren. Stößt das Angebot auf Interesse, sei auch denkbar, die Führungen in weiteren Sprachen anzubieten. „Wir möchten erst einmal feststellen, ob der Bedarf an einer Kreißsaalführung in der jeweiligen Mutter-sprache bei den Schwangeren überhaupt da ist.“, sagt Karsten. „Wenn das Angebot ankommt, möchten wir in regelmäßigen Abständen, eventuell zwei- bis viermal im Jahr die Führungen anbieten, um den Frauen die Kontaktauf-nahme mit der Geburtshilfe  zu erleichtern.“

Bei der Kreißsaalführung zeigen die Hebammen und Ärzte nicht nur die Räume der Abteilung, also den Kreißsaal, das Kinderzimmer und die Wo-chenstation. Darüber hinaus  geben sie viele Informationen rund um die Ge-burt weiter. Außerdem beantworten sie die zahlreichen Fragen der Frauen bzw. Paare. Eine niedergelassene Frauenärztin, ein Anästhesist sowie zwei Hebammen des Hauses führen die Besucher. Sollten Fragen auftauchen die von ihnen nicht beantwortet werden können, begleiten sie zusätzlich eine Hebamme und ein Oberarzt der Frauenklinik im St. Joseph-Stift. Gerade sehr spezielle Fragen können so übersetzt und damit geklärt werden. “Uns ist es wichtig, den Schwangeren die Unsicherheit zu nehmen und mit ihnen aktiv in Kontakt zu treten.“ fasst Karsten zusammen.