Mittwoch, 14.02.2007

Hilfe zum Überleben in Bremen gefunden

Kleiner russischer Junge mit Nasen-Rachen-Tumor wird durch großzügige Spende erfolgreich im St. Joseph-Stift operiert

Prof. Wolfgang Bergler mit Vladik und Gennady Zinoviev einige Tage vor der Operation

Vladik Zinoviev ist 8 Jahre alt und ein aufgeweckter, fröhlicher Junge. Er wohnt mit seinen Eltern in Moskau. Seine Großmutter versorgt ihn und die Familie, weil seine Mutter krank ist. Seit Juli leidet Vladik unter Nasenbluten und muss ins Krankenhaus. „Wir sind verzweifelt.“ so Vladiks Vater Gennady. „Vladik hat immerzu Nasenbluten und wir wissen nicht, was das ist.“ Im Krankenhaus  finden die Ärzte einen selten auftretenden Tumor im Nasen-Rachen-Raum: ein Juveniles Angiofibrom. Dieser Tumor ist zwar gutartig, wächst aber sehr schnell und blutet extrem stark. Wegen unstillbarer Blutungen ist eine Operation in vielen Fällen unmöglich und Bestrahlungen allein können das Wachstum nicht aufhalten. Die Moskauer Ärzte trauen sich die Operation nicht zu und schicken Vladik wieder nach Hause.

Für Vladiks Vater Gennady steht fest, dass nur Ärzte in Deutschland seinen Sohn erfolgreich operieren können. Bei seiner Suche danach wendet er sich im Herbst letzten Jahres an eine befreundete Familie in Bremerhaven. Bei ihren Recherchen stößt die Familie auf Prof. Wolfgang Bergler, Chefarzt der HNO-Klinik im St. Joseph-Stift in Bremen. Und nach Auswertung aller Unterlagen sieht dieser eine Chance zur Operation. Die freudige Nachricht erhalten Vater und Sohn kurz vor Weihnachten.

"Ein Herz für Kinder“ hilft
Allerdings ist eine weitere Hürde zu nehmen. Die Operation in Bremen kostet 10.000 Euro – viel Geld für die Zinovievs. Um das Geld zusammen zu bekommen, verkauft die Familie entbehrliches Eigentum. Doch kaum damit begonnen, wird Vater Gennady krank. Mit schwerer Grippe und Herzbeschwerden muss er strikt das Bett hüten und kann sich nicht mehr um das Finanzielle kümmern. Die bereits für Mitte Januar geplante Operation fällt aus und Vladik muss weiter in Moskau warten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HNO-Klinik und die befreundete Familie in Bremerhaven beschließen die Zinovievs beim Geldsammeln zu unterstützen und wenden sich Ende Januar an die Initiative „Ein Herz für Kinder“. Von dort kommt sehr schnell die Zusage für eine Spende über 9.500 Euro. Die notwendigen Formalitäten sind zügig geklärt und Vater und Sohn Zinoviev reisen bereits Anfang Februar zur Operation in Bremen an.

Vladik kann gesund nach Hause
Einige Behandlungen sind vorbereitend noch erforderlich. So verschließt der Neuroradiologe des Klinikums Bremen Mitte, Dr. Bernd Tomandl, mit einer Embolisation einige Blutgefäße, damit Vladik bei der Operation nicht zuviel Blut verliert oder gar sein Leben durch starkes Bluten gefährdet wird. Am 12. Februar wird Vladik dann von Prof. Wolfgang Bergler und seinem Team in einer fünfstündigen Operation der Tumor entfernt. Dank der guten Vorbereitungen bleiben die befürchteten starken Blutungen aus und Vladik wird nach einer Nacht auf der Intensivstation zurück auf die HNO-Station verlegt. Jetzt hat er eine dicke Tamponade in der Nase, die weiter eventuelle Blutungen verhindern soll. Vater und Sohn sind erschöpft, aber glücklich nach den Aufregungen der letzten Tage und nach der OP. „Die Prognose, dass der Tumor nie wieder auftritt, ist sehr gut.“, so Prof. Wolfgang Bergler im Anschluss an die Operation. „Wir konnten ihn vollständig entfernen.“ Weitere schwerwiegende Therapien sind nicht notwendig. Vladik muss in den nächsten Tagen lediglich die Nase mit Kochsalz spülen. „Wir wollen, die Behandlung hier in Deutschland soweit abschließen, dass Vladik Ende Februar wieder gesund nach Hause zurückkehrt. Die Chancen dafür stehen sehr gut.“ sagt Prof. Wolfgang Bergler einigeTage nach der Operation.

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