Montag, 28.08.2006

„Grüne Damen“ in blauen Blazern suchen Verstärkung

Neuer Lotsendienst im St. Joseph-Stift gegründet/ Ehrenamtliche gesucht

Für den neu gegründeten Lotsendienst im Krankenhaus St. Joseph-Stift suchen die „Grüne Damen“, zu denen inzwischen auch Herren gehören, Verstärkung. „Wir suchen zuverlässige, aufgeschlossene Menschen, die bereit sind, einmal in der Woche vier Stunden am Vor- oder Nachmittag für die Menschen hier im Krankenhaus dazusein.“, sagt die Leiterin der Christli-chen Krankenhaushilfe (CKH), Uta von Sohl.

Seit Mitte Juni gibt es neben dem Besuchsdienst nun auch den sogenannten Lotsendienst für Patienten und Besucher des Krankenhauses. Das bedeutet, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der CKH, besser bekannt als „Grüne Damen“, nehmen Patienten am Haupteingang in Empfang und begleiten sie auf die Stationen oder in die Ambulanzen. Außerdem sind sie allen Men-schen behilflich, sich im Krankenhaus zurechtzufinden. Die CKH im             St. Joseph-Stift zählt momentan 44 Damen und Herren, die sich konfessi-onsungebunden ehrenamtlich engagieren. Sie sind die einzigen in einem Bremer Krankenhaus, die diese Tätigkeit im Ehrenamt ausüben. „Die CKH gehört hier im Haus seit nunmehr fast 30 Jahren zu den fest etablierten An-geboten des Krankenhauses für die Patienten.“, erklärt von Sohl. „Neben dem Lotsendienst besuchen wir – und das ist unsere Hauptaufgabe - die Patienten auf den Stationen, bieten Gespräche an, gehen mit ihnen spazie-ren oder holen auch mal eine Zeitung oder die Lieblingskekse.“ Außerge-wöhnliche Vorkenntnisse seien für die Tätigkeit nicht notwendig, so von Sohl weiter. Ihr sei besonders wichtig, mit erkennbarer Freude, aber auch hohem Verantwortungsbewusstsein bei der Sache zu sein. „Begegnung“ schafft Freu(n)de ist das Motto der CKH – die Dankbarkeit unzähliger Patienten beweisen dies.

Das Durchschnittsalter der CKH liegt bei etwa 60 Jahren. Eingearbeitet wer-den die Neuen von langjährigen Mitarbeitern. Als Ehrenamtliche erhalten sie die Fahrkarten für Bus und Bahn kostenlos. Und darüber hinaus bietet die CKH regelmäßige Fortbildungen für Interessierte sowie gemeinsame Ausflü-ge an.

Abgeschafft sind längst die grünen Kittel, die für die Namensgebung der Ehrenamtlichen in Krankenhäusern bundesweit Pate standen. So trägt bei-spielsweise der Lotsendienst des Hauses maritimes Blau in Form eines Bla-zers oder Sakkos. „So wirken wir nicht mehr so medizinisch, was wir ja auch nicht sind, sondern treten den Leuten in ganz normaler Kleidung gegenüber. Die Menschen reagieren darauf sehr positiv - gut erkennbar sind wir trotz-dem.“, begründet von Sohl ihre Entscheidung.
 
Die ursprüngliche Idee für die „Grünen Damen“ entstammt dem amerikani-schen „Volunteers Service“. Dort heißen sie "pink ladies". Brigitte Schröder, Ehefrau des früheren deutschen Außenministers Gerhard Schröder brachte die Idee 1967 nach Deutschland mit. 1969 entstanden hier die ersten evan-gelischen Krankenhaushilfe-Gruppen, denen sich ab 1975 die Katholiken anschlossen. Damit wurde die Bewegung der "Grünen Damen" ökumenisch - die offizielle Bezeichnung ist seitdem Ökumenische Krankenhaushilfe oder Christliche Krankenhaushilfe. Inzwischen engagieren sich hier bundesweit rund 15.000 Ehrenamtliche. Mittlerweile sind die Damen nicht mehr unter sich und auch nicht mehr ausschließlich grün. Zahlreiche Herren unterstüt-zen die Arbeit; und Damen wie Herren tragen heute gern auch Blau oder Weiß.

Wer an einer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der CKH im Krankenhaus St. Joseph-Stift interessiert ist, kann sich direkt an Uta von Sohl wenden, Telefon: (0421) 36 53 23 2. Sie beantwortet gern alle Fragen rund um den Dienst der „Grünen Damen“. Persönlich treffen kann man sie und ihre Mit-streiter beim „Aktionstag des Ehrenamtes“ am 23. September auf dem Bre-mer Marktplatz zwischen 10 und 17 Uhr.