Mittwoch, 07.12.2005

Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk

Erstmals entfernte ein Ärzteteam der HNO-Klinik des Krankenhauses St. Joseph Stift Bremen unter Leitung des Chefarztes Professor Wolfgang Bergler einen großen Nasennebenhöhlentumor, der in das Gehirn eingewachsen war.

Die Operation verlief erfolgreich. Elf Stunden operierten die Ärzte einen 22jährigen Patienten aus Cuxhaven und retteten dem jungen Mann sein rechtes Augenlicht. Etwas Wertvolleres kann man wohl auch zu Weihnachten nicht geschenkt bekommen.

Der mehr als faustgroße Tumor war über das Nasennebenhöhlensystem in das Gehirn eingewachsen und hatte den rechten Augapfel nach vorn verschoben, so dass der Patient unter Doppelbildern und der auffallenden Vorwölbung in seinem Gesicht litt. Der Tumor, der glücklicherweise den Sehnerv nicht geschädigt hatte, konnte komplett entfernt werden. Die Ärzte achteten außerdem auch auf eine kosmetische Wiederherstellung des Gesichtes mit später kaum sichtbaren Narben.

Der junge Mann befand sich nach der Operation etwa eine Woche auf der Intensivstation und freut sich jetzt auf seine baldige Entlassung. Da es sich um einen bösartigen Tumor gehandelt hat, wird eine intensive Anschlussheilbehandlung erfolgen. Ärzte und Pflegekräfte begleiten ihn und seine Familie durch die Zeit der intensiven Nachsorge.

„Die Therapie der Wahl besteht, je nach Stadium der Erkrankung und der Lage des Tumors, in einer Operation und anschließender Bestrahlung und Chemotherapie“, so Professor Wolfgang Bergler.

„Dank der neuen Kooperation mit Professor Joachim Krauss, Direktor der Neurochirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, sind wir jetzt in der Lage, diese anspruchsvollen Operationen auch bei uns im Hause durchzuführen“, sagt Professor Wolfgang Bergler.

Beide Mediziner haben bereits in Heidelberg zusammengearbeitet und freuen sich darauf, dies nun erfolgreich auch in Bremen fortzusetzen. Die HNO-Klinik des St. Joseph Stift werde durch diese enge Zusammenarbeit zukünftig in der Lage sein, fachübergreifende Eingriffe dieser Art vorzunehmen, so Bergler weiter.