Mittwoch, 29.10.2014

Wann ist ein Mensch tot?

Vortrag und Diskussion über medizinische und ethische Aspekte der neueren Hirntod-Debatte am 29. Oktober 2014 im St. Joseph-Stift

Der Referent Prof. Dr. phil. Ralf Stoecker

Die Entnahme von lebensnotwendigen Organen ist nach dem gültigen Transplantationsrecht nur zulässig, wenn der Tod des Organspenders festgestellt wurde. Der Nachweis des Todes entspricht dem Erkenntnisstand der medizinischen Wissenschaft. Als Organspender kommen nur Personen infrage, bei denen der Hirntod einwandfrei festgestellt wurde. Doch sind hirntote Menschen tatsächlich tot? Dieser Frage widmet sich am Mittwoch, den 29. Oktober 2014 eine Diskussionsveranstaltung des Klinischen Ethikkomitees am St. Joseph-Stift.

Die Frage, ob hirntote Menschen tatsächlich tot sind, wird seit einigen Jahren heftig diskutiert. Es gibt viel Skepsis gegenüber der Hirntod-Konzeption – worin einer der Gründe liegen mag, dass die Bereitschaft zur Organspende massiv zurückgeht. Der Referent des Ethikabends in der Schwachhauser Klinik, Prof. Stoecker vertritt in der Debatte diese Position: Es gibt einen Graubereich zwischen Leben und Tod, in dem sich hirntote Menschen befinden, denn sie zeigen sowohl Eigenschaften des Lebens wie des Todes. Wenn das so ist, wie lässt sich ein ethisch angemessener Umgang mit ihnen finden? Und was bedeutet das für die Organspende und die Aufrechthaltung der Tote-Spender-Regel? Im Anschluss an den Vortrag von Prof. Stoecker werden folgende Fragen diskutiert: Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens? Sollte die Praxis der Organentnahme überdacht werden? Welche moralischen Verpflichtungen haben wir gegenüber hirntoten Menschen?

Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen, die Teilnahme ist kostenfrei.
Für die Bereiche Pflege und Medizin werden je zwei Fortbildungspunkte anerkannt.

Referent: Prof. Dr. phil. Ralf Stoecker, Professor für Praktische Philosophie an der Universität Bielefeld
Datum:Mittwoch, 29. Oktober 2014
Uhrzeit:17.00 – 19.00 Uhr
Ort: Schulungszentrum des Krankenhaus St. Joseph-Stift
Eingang Schubertstraße