Mittwoch, 31.07.2013

Die Bremer Pflege steht auf

Aktionsmonat mit abschließender Großdemonstration startet am 6. August im Krankenhaus St. Joseph-Stift

Mit einem bundesweit einmaligen Aktionsbündnis hat sich die Bremer Pflege zusammengeschlossen, um gegen Unterfinanzierung, schlechte Arbeitsbedingungen, Überlastung und Fachkräftemangel bei der größten Berufgruppe im Gesundheitswesen zu protestieren. Der Bremer Pflegerat und die Aktion „Pflege steht auf“ machen gemeinsam unter dem Motto „Pflege am Limit“ mobil.

So veranstalten im August die Bremer Krankenhäuser, Pflegeheime und ambulante Pflegedienste im Schulterschluss an ihren jeweiligen Standorten gezielte Protestaktionen, bevor am 4. September die Großdemonstration alle Protestierenden beim Marsch vom Domshof auf den Marktplatz zusammenführt. Der Aktionsmonat findet seinen Auftakt in Schwachhausen. Am Dienstag, den 6. August um 14.15 Uhr bilden die Pflegenden des Krankenhaus St. Joseph-Stift eine Menschenkette: Hand in Hand um das Krankenhaus entlang der Schubertstraße, der Schwachhauser Heerstraße und der Lüder-von-Bentheim Straße.

Mit den vielen Aktion im gesamten Bremer Stadtgebiet und der Großkundgebung auf dem Marktplatz versuchen die Teilnehmer des Aktionsbündnisses die Bremer Bevölkerung zu sensibilisieren, dass allen Pflegenden und den Einrichtungen, in denen sie arbeiten, das „Wasser bis zum Hals steht“. Sie wollen auf Missstände hinweisen und die Politik zu konkreten Lösungen auffordern. Im Wahljahr 2013 fordern sie von der Politik verlässliche Zusagen und tragfähige, langfristige Lösungen, damit „Pflege nicht zum Pflegefall“ wird.

Der Pflegenotstand entwickelt sich zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem, so dass im Angesicht des demografischen Wandels der Kollaps des Systems droht. Alle Studien, Befragungen und wissenschaftlichen Erhebungen durch die Politik haben ausschließlich die bekannte Situation untermauert. Doch eine wirkliche Reform hat es nicht gegeben. Weil die professionell Pflegenden ihre Patienten vom Beginn des Lebens bis zum Ende ihres Lebens in Würde und mit Zeit begleiten wollen, soll den Politikern und Krankenkassenvertretern klar gemacht werden, dass die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen mit halbherzigen Reformen und leeren Versprechungen nicht mehr zufrieden ist.

Rückenwind erhält die Großkundgebung Anfang September auch aus Berlin: Der Präsident des Deutschen Pflegerates e.V. Herr Andreas Westerfellhaus hat seine Teilnahme auf dem Marktplatz Bremen um 15.30 Uhr zugesagt.

Für Rückfragen zu den weiteren Aktionen und den Forderungen des Aktionsbündnisse stehen Gerrit Krause (Vorsitzender des Bremer Pflegrats, Fon 0421-4289218) und Andrea Hugo (Mitbegründerin Aktionsbündnis „Pflege steht auf“, Fon 0421- 6920384) zur Verfügung.