Mittwoch, 15.09.2010

Bremer und Bremerhavener Bürger mit der Qualität ihrer Kliniken sehr zufrieden

Bremer Krankenhausspiegel zeigt Ergebnisse von aktueller Patientenbefragung

Weiterer neuer Service: Qualitätsergebnisse und Strukturdaten zur Altersmedizin und psychiatrischen Versorgung

Bremens Bürgerinnen und Bürger sind mit ihren Kliniken sehr zufrieden. 91 Prozent der Patienten beurteilen die Be-handlung und Betreuung, die sie während ihres Klinikaufenthaltes im Land Bremen erfahren haben, mit „gut“, „sehr gut“ oder „ausgezeichnet“. „Ein überzeugendes Ergebnis, das den Leistungsstand unserer Klini-ken eindrucksvoll dokumentiert“, freute sich Uwe Zimmer, Geschäfts-führer der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt (HBKG), bei der Vorstellung der Ergebnisse einer Patientenbefragung, die ab sofort auf der Website www.bremer-krankenhausspiegel.de nachzule-sen sind.

Auf dem Internetportal, das Ende April erfolgreich online gegangen ist, wurden darüber hinaus weitere neue Qualitätsdaten veröffentlicht. Patien-ten, Angehörige und einweisende Ärzte haben jetzt auch die Möglichkeit, sich über die stationäre psychiatrische Versorgung sowie über die Alters-medizin (Geriatrie) der Kliniken in Bremen und Bremerhaven zu informie-ren. Diese Darstellung im Bremer Krankenhausspiegel ist im Vergleich zu anderen Internetportalen in Deutschland bislang einmalig.

Erfahrungen anderer Patienten wichtig für die eigene Klinikwahl
Bei der Wahl eines Krankenhauses spielt für viele Patienten nicht nur die Qualität der medizinischen Behandlung eine wichtige Rolle – sie wollen auch wissen, welche Erfahrungen andere Patienten mit den in Frage kom-menden Kliniken gemacht haben. Besonders wichtig sind ihnen die ärztli-che und pflegerische Betreuung, die Qualität des Essens und die Ausstat-tung des Krankenhauses. Nimmt meine Ärztin sich Zeit für mich, hört sie mir zu? Helfen die Schwestern mir, wenn ich nicht alleine zur Toilette ge-hen kann? Schmeckt mir das Essen? Ist das Zimmer sauber? „Diese und ähnliche Fragen stellen sich viele Menschen, bevor sie ins Krankenhaus gehen. Deshalb begrüßen wir es als ersten Schritt in die richtige Richtung sehr, dass die Bremer Kliniken jetzt Ergebnisse ihrer Patientenbefragung im Krankenhausspiegel veröffentlichen und für sich die notwendigen Schlüsse im Sinne einer noch besseren Patientenversorgung daraus zie-hen“, erklärte Edeltraud Paul-Bauer von der Beratungsstelle Bremen-Nordniedersachsen der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).

Erstmals Patienten aller Krankenhäuser gleichzeitig befragt
Zum ersten Mal haben die Kliniken im Land Bremen zeitgleich die Meinung ihrer Patienten erkundet. Dazu wurde ein unabhängiges Institut (Picker Institut, Hamburg) beauftragt, Patienten einige Wochen nach dem Kran-kenhausaufenthalt anonym zu befragen, wie zufrieden sie mit Behandlung und Service waren. HBKG-Geschäftsführer Uwe Zimmer: „13.466 Patien-ten wurden zwischen Mitte April und Ende Mai 2010 angeschrieben und um ihre Meinung gebeten – 7.707 haben geantwortet und damit die Grundlage für ein aussagekräftiges Bild geschaffen.“ Die Ergebnisse, die ebenfalls vom Picker Institut ermittelt wurden, zeigen ein differenziertes Bild: Insge-samt sind die Bremer Bürger sehr zufrieden mit ihren Kliniken, doch bei einzelnen Fragen – etwa nach dem Arzt-Patienten-Verhältnis – zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede in den Ergebnissen. „Die Kliniken haben detaillierte Auswertungen der Befragungen erhalten und können diese für weitere Verbesserungen in ihren Häusern nutzen“, erläuterte Uwe Zimmer.

Auf dem Weg zu einem umfassenden Gesundheitsportal
Unter www.bremer-krankenhausspiegel.de werden seit April 2010 Behand-lungsver¬fahren allgemeinverständlich dargestellt, die auf besonderes Inte-resse in der Bevölkerung stoßen. Dazu zählen unter anderem Brustkrebs-operationen, der Einsatz von Herzschrittmachern oder der Gelenkersatz an Hüfte und Knie. „Gesundheitsthemen werden von den Bürgerinnen und Bürgern immer stärker nachgefragt“, erklärte Staatsrat Dr. Hermann Schulte- Sasse anlässlich der inhaltlichen Erweiterung des Krankenhausspiegels. „Gleichzeitig haben Untersuchungen belegt, dass den Patientinnen und Patienten Wegweiser durch das Gesundheitssystem fehlen. Der Bremer Krankenhausspiegel nimmt hier eine lobenswerte Vorreiterrolle ein.“ Die jetzt erfolgte Erweiterung um mehrere Behandlungsgebiete, die von allen Projektpartnern gemeinsam auf den Weg gebracht wurde, sei ein weiterer Schritt zu einem umfassenden Gesundheitsportal für die Bevölkerung des Landes Bremen, so Staatsrat Dr. Schulte-Sasse.

Altersmedizin und Psychiatrie neu im Krankenhausspiegel
Neu sind die Ergebnisse und Informationen zur altersmedizinischen und psychiatrischen Krankenhausversorgung – zwei Behandlungsbereiche, die in den vergangenen Jahren aufgrund steigender Patientenzahlen deutlich ausgeweitet wurden. „Die Bevölkerung im Bundesland Bremen altert wie im gesamten Bundesgebiet auch – dem müssen wir mit einem entsprechen-den Behandlungsangebot Rechnung tragen“, sagte Dr. Helmut Ackermann, Chefarzt der Altersmedizin (Geriatrie) im Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide. Bis zum Jahr 2020 werden in der Altersgruppe der über 60-Jährigen allein in der Stadt Bremen etwa 160.000 Menschen erwartet – für Bremerhaven wird mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet.

Ergebnisse zur Beweglichkeit und Selbständigkeit älterer Menschen
Zwar sind viele Menschen auch im fortgeschrittenen Alter noch rüstig und aktiv, doch mit den Jahren nimmt die Zahl derjenigen, die an mehreren Er-krankungen gleichzeitig leiden, deutlich zu. Viele von ihnen sind auf mehr oder weniger intensive medizinische und pflegerische Betreuung ange-wiesen. Im Land Bremen sind für diese Patienten so genannte Komplex-behandlungen entwickelt worden, die stationär und teilstationär in vier
Kliniken in Bremen und Bremerhaven angeboten werden. Ziel der umfang-reichen Therapien ist es, die Beweglichkeit und Selbständigkeit der älteren Menschen zu erhalten bzw. soweit wie möglich wieder herzustellen.
Dr. Ackermann: „Wie erfolgreich die Bremer Kliniken dabei sind, wird im Krankenhausspiegel anschaulich dargestellt.“

Psychiatrie: Krankenhausspiegel veröffentlicht Notfallnummern
Mehr als 10.000 Patienten werden in einer der vier psychiatrischen Kliniken in Bremen und Bremerhaven stationär behandelt. Im Krankenhausspiegel werden vor allem Informationen zur Strukturqualität – Wo hat welche Klinik ihren Behandlungsschwerpunkt? Wie lange verweilen Patienten in der Kli-nik? – vorgestellt. „Auch wenn diese Fragen nicht unbedingt Antwort auf den Behandlungserfolg einer Klinik geben, beinhalten sie für die Patienten wichtige Informationen, die bei ihrer Entscheidung für eine Klinik eine Rolle spielen können“, erläuterte Prof. Dr. Helmut Haselbeck, Chefarzt des Zent-rums für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost. Dar-über hinaus finden Patienten in Krisensituationen oder deren Angehörige alle Notfallnummern der Kliniken sowie weitere Kontaktadressen, wo ihnen schnell Hilfe geleistet werden kann.