Dienstag, 27.10.2009

Fotoausstellung "Mit den Augen der Weisheit"

Auftaktveranstaltung zum Fachtag und Symposium:"Vom Krankenhaus in die Hilflosigkeit? Lücken in der nachstationären Versorgung". Vernissage und Lesung mit der Autorin und Fotografin Renate Hofmann am 6. November 2009, 15.00 Uhr im St. Joseph-Stift.

Einer der Protraitierten der Ausstellung "Mit den Augen der Weisheit"

Über die Ausstellung und den dazugehörigen Band "Mit den Augen der Weisheit":

Aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen die Gesprächspartner, die Renate Hofmann im Band „Mit den Augen der Weisheit“ zu Wort kommen lässt. 12 Menschen im Alter zwischen 80 und 100 Jahren, darunter neun Frauen und drei Männer unterschiedlichster Herkunft und Bildung, lassen ihr Leben Revue passieren. Sie berichten, was ihnen im Rückblick auf ein langes Leben bedeutungsvoll geblieben ist.
Zu erzählen haben sie viel. Da die Hochbetagten das Kaiserreich, den 1. Weltkrieg, die Weimarer Republik, das nationalsozialistische Regime, den 2. Weltkrieg, die deutsche Teilung, den Aufbau und die Konsolidierung der Bundesrepublik und schließlich die „Wende“ und die deutsche Wiedervereinigung erlebt haben, machen die individuellen Schicksale deutsche Geschichte lebendig. Alle Biografien prägte die politische Entwicklung im vergangenen Jahrhundert einschneidend. Krieg, Vertreibung oder Flucht, Gefangenschaft, Not und Plackerei in der Nachkriegszeit sind feste Eckpunkte in den 12 packenden Lebensberichten. Dass ein solches Leben seine Spuren hinterlässt, machen auch die S/W-Porträts von Renate Hofmann sichtbar. Verblüffend ist, dass keiner im Rückblick auf ein hartes und verlustreiches Leben mit seinem Schicksal hadert. – Im Gegenteil: Diese Generation eint ein erstaunlicher Lebensmut!
Renate Hofmann gebührt das Verdienst, nicht nur die herausragenden Erlebnisse im Leben der Alten aufgespürt zu haben. Da die Berichte auch die aktuellen Umstände behandeln, in denen die Hochbetagten heute leben, vermittelt der Sammelband zudem authentische Einblicke in das Leben im hohen Alter. Wie gestaltet sich der Alltag? Welche Fragen wirft der nahende Tod auf? Welche Wünsche und Träume haben die Alten noch? Erstaunlich ist, wie gelassen die Betagten mit den Beschwernissen
umgehen, die ihr hohes Alter zur Folge hat. Aufrecht meistern sie ihren Alltag. Trotz aller Schicksalsschläge und im Bewusstsein, dass sich das Leben dem Ende zuneigt, zeigen sich die Porträtierten durchweg optimistisch. Sie empfinden die Gegenwart als Geschenk, sie planen und gestalten ihre Zukunft bewusst und blicken voller Zuversicht auf die Zeit, die ihnen verbleibt. – „Manchmal denke ich: Du musstest so alt werden, damit du zu dir selbst kommst“, resümiert die 1914 geborene Hilde Entz.

Zur Vernissage und Lesung mit der Autorin und Fotografin Renate Hofmann am 6. November 2009, 15.00 Uhr im St. Joseph-Stift, Schwachhauser Heerstr. 54 laden wir herzlich ein. Der Eintritt frei!

Näheres zum Symposium erfahren Sie unter www.ambulante-versorgungsluecke.de